MELANCHOLIA UNCOVERED
Die breite Vorstellung von Depression stimmt damit zwar einerseits viel stärker mit dem überein, was früher unter Melancholie verstanden wurde – mit dem entscheidenden Unterschied aber, dass es sich eben nicht mehr um eine menschliche Konstitution handelt, sondern um einen krankhaften Zustand. (Deutschlandfunk)
Melancholie und Depression
Die Ursachen der Depression sind bis heute nicht vollständig geklärt; es wird ein Zusammenspiel verschiedener psychischer und molekularer Faktoren vermutet. Von der Antike bis in die Frühe Neuzeit war die Depression unter dem Begriff der „Melancholie“ Gegenstand wissenschaftlicher und künstlerischer Betrachtung weit über die Medizin hinaus. Den verschiedenen Erscheinungsformen der Depression/Melancholie hat sich neben der Wissenschaft auch die Kunst intensiv gewidmet, weltberühmt sind Albrecht Dürers Werke.
Emotionen sind allen Menschen immanent
Das Projekt Melancholia_UNCOVERED möchte dazu beitragen, die Depression in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit zu rücken und durch neuartige künstlerische Darstellung wertfrei über sie zu informieren.
Künstlerische Verarbeitung
Thematisch steht dabei ein Bild im Mittelpunkt, das zu den berühmtesten Werken des Künstlers zählt: Melencolia I aus dem Jahr 1514. Für das Publikum eröffnen sich in diesem Konzert neue Zugänge und Wahnehmungsweisen des Werks Dürers.
Melancholie
Das griechische Wort „Melancholia“ setzt sich zusammen aus „mélas“ (schwarz) und „cholé“ (Galle) und führt zurück in die antike Vier-Säftelehre. Es bezeichnet eine von Schwermütigkeit, Schmerz, Traurigkeit oder Nachdenklichkeit geprägte Gemütsstimmung, die in der Regel auf keinen bestimmten Auslöser oder Anlass zurückgeht. In der Renaissance wurde ein melancholischer Gemütszustand oft auch als Voraussetzung für hohe Kreativität gesehen.
Depression
Die heutige Bedeutung von melancholisch wird häufig mit einer Weltschmerz-Stimmung und Herbstlaub assoziiert, die auch als künstlerische Inspirationsquelle angesehen wurde. Mein Punkt wird immer wieder sein, dass Depression eher das Gegenteil davon ist, da genau solche farbigen Gefühle und Stimmungen nicht wahrgenommen werden können ("Gefühl der Gefühllosigkeit").
Prof. Ulrich Hegerl - Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Albrecht Dürer: Melencolia I
Melencolia aus dem Jahre 1514 ist einer der drei Meisterstiche von Dürer. Er gilt als eine besondere Glanzleistung des Künstlers, gibt aber dem Betrachter viele Rätsel auf und zeichnet sich durch komplexe Ikonographie und Symbolik aus.
Zum Thema wird Malencholie als Motiv für den Künstler, da er sich als Genie oft in einer Gemütsverfassung wiederfindet die Willen zum Schaffen hat, aber unfähig dazu ist, etwas zu tun.
Melancholie und Musik
Melencolia (Albrecht Dürer) und Videokunst
Der Videokünstler Jean-François Guiton hat basierend auf Motiven von Albrecht Dürer und in Kombination mit der Musik von Capella de la Torre einen neuen Raum für audiovisuelle Wahrnehmung geschaffen.
Das Projekt MELENCOLIA nähert sich dem Thema Melancholie und Depression auf künstlerisch-interdisziplinäre Weise. Weder darf beim Betrachten und Zuhören das Bild, noch die Musik im Vordergrund stehen, gesucht wird vielmehr nach einem neuen Raum, der sich durch die Kombination beider Disziplinen öffnet.
Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Auf den Seiten der Stiftung gibt es weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten.
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Veranstaltungen
MELANCHOLIA_UNCOVERD
Jean-François Guiton - Videokunst
Prof. Dr. Ulrich Hegerl - wissenschaftliche Einführung
Capella de la Torre
Magaret Hunter - Sopran
Cécile Kempenaers - Sopran
Katharina Bäuml - Schalmei und Leitung
Ein Projekt von "Renaissancemusik an Elbe und Weser"