Praetorius TANZT
E-MOTION: Bewegung und Musik damals und heute
Am 15.2.2021 hat der Komponist und Musiktheoretiker Michael Praetorius seinen 400. Todestag. Er veröffentlichte eine Vielzahl von geistlichen und weltlichen Kompositionen, darunter auch seine Tanzsammlung “Terpsichore”, in der sich die gefragtesten Melodien der Zeit finden. In Zusammenarbeit mit dem französischen Tanzmeister Francis Caroubel kompiliert, transportieren die Musikstücke Gefühle und Stimmungen über alle Zeiten hinweg bis in die Gegenwart.
Terpsichore heißt in der griechischen Mythologie die Muse des Tanzes. Mit ihrem Namen hat der Komponist Michael Praetorius (1571–1621) seine Sammlung von 312 Tänzen überschrieben, die 1612 in Wolfenbüttel herausgegeben wurde. Ganz im Sinne seines berühmten musiktheoretischen Werkes „Syntagma“ macht Praetorius auch zur Terpsichore genaue Angaben: Man solle die Lautstärke variieren, „welches man dann auf geigenden und blasenden Instrumenten gar wol und leicht zu wege bringen kan.“ Für besonders viele der Tänze werden aber auch Blasinstrumente erwähnt.
Capella de la Torre wird diesen Anweisungen im Programm in allen möglichen Varianten nachkommen und die historischen Blasinstrumente in Kombination mit Laute und Orgel auf immer neue Weise zu Gehör bringen.
Trotz seiner eminenten musikgeschichtlichen Bedeutung blieb Terpsichore jahrhundertelang vergessen und wird auch heute noch in musikwissenschaftlichen Nachschlagewerken nur am Rande erwähnt. An dieser Stelle setzt Capella de la Torre nun zum 400. Jubiläum von Michael Praetorius ganz neu an.
Musik und die passenden Bewegungen bedingen und beeinflussen sich im Programm gegenseitig. Die Interpretation der Renaissancetänze von Capella de la Torre hat durch die Zusammenarbeit mit der Tänzerin Marie-Claire Bär Le Corre eine neue und auch für die Musiker ganz unerwartete Richtung eingeschlagen. Improvisationen wechseln sich mit aufgeschriebenen Sätzen ab, die Grenzen zwischen den Epochen verschwimmen, aber die Füße wippen mit - garantiert!