Una serata Venexiana – Ein musikalischer Wettstreit

In der Kulturgeschichte Europas spielt Musik aus Venedig seit dem 16. Jahrhundert eine herausragende Rolle: Von der Lagunenstadt gingen u.a. mit der Venezianischen Mehrchörigkeit entscheidende Impulse für Innovationen in der Vokal- und Instrumentalmusik aus.

In der Geschichte der Historischen Aufführungspraxis spielt Venedig ebenfalls schon immer eine große Rolle. Allerdings sind nicht alle Instrumente des 16. und 17. Jahrhunderts heute in gleichem Masse bekannt und im Konzertsaal gegenwärtig. Unbestritten ist die Überlieferung von sehr viel – damals „neuer“ Musik für Violine. Was aber spielten die Stadtmusikanten, die es nach wie vor ebenfalls gab, auf ihren „alten“ Blasinstrumenten wie der Schalmei, dem Pommer und dem Dulzian?

Wir finden in den historischen Quellen vor allem Angaben zu den damals modernen Neuerungen wie eben der Violine. Dem Publikum der frühen Neuzeit war es gleichzeitig vollkommen selbstverständlich, dass auch die „Piffari“ mit ihren etwas traditionelleren Instrumenten sich dieser modernen Musik annahmen.

Diese Tatsache bildet die Grundidee des vorliegenden Programmes. Erzählt wird die Geschichte einer besonderen Begegnung, die beide musikalischen Welten zunächst gegenüber stellt und dann als Summe ihrer vielen Gemeinsamkeiten vereint. So begeben sich die Bläser in einen musikalischen Wettstreit mit der Geigerin, beide Seiten führen sich alle Rafinessen und Möglichkeiten ihrer Instrumente vor und spielen sie gegen einander aus – Virtuosität und Ideenreichtum kennen dabei fast keine Grenzen. Am Ende gibt es dann doch gemeinsame Musik, und einen neuen Gewinner: das Publikum!